top of page

SFN Geschichte

SFN_Logo.jpg

Eine Retrospektive auf die Entwicklung des SFN von Michael Loup anlässlich des 25 jährigen Bestehens.

Bild 2.jpg

Die Gründung

Im Besprechungszimmer des Betriebrats im Kraftwerk Neurath trafen sich die Gründungsmitglieder Arno Reibiger, Willy Cremer, Josef Aleth, Hans-Jürgen Fittschen, Adelbert Hönig, Rudi Kautz , Günther Greuel, Hans Wolf, Willibert Röbers, Michael Loup und lauschten Frank Ledigs Visionen von einem Segelsteg am Rursee!

Die Mitgliederentwicklung war atemberaubend! Der Tagesordnungspunkt "Aufnahmestop" wurde schon bald intensiv diskutiert, weil von Sitzung zu Sitzung der Mitgliederzuwachs manchmal mehr als 100 % betrug. Aber an jenem Tag, an dem die Modalitäten der Stegfinanzierung bestehend aus Darlehen und Eigenleistung bekannt wurden, trennte sich der Spreu vom Weizen .Übrig blieb ein sich ständig gegenseitig motivierender Haufen von Enthusiasten und Freunden des Segelsports, die gemeinsam das Ziel eines eigenen Bootsstegs am Rursee verfolgten.

Ein Bootssteg wird geplant
 

Streng nach dem Motto "Einem Ingenieur ist nichts zu schwör!" wurde ein Bootssteg entworfen. Hierbei bedienten wir uns der Erfahrung des alten Rurseeseglers Friedhelm Büchel und so wurde unser Steg achteckig statt T-förmig, Stahlbelag statt Holzbelag, usw. Also nur noch ein bisschen konstruieren und das ganze statisch nachrechnen!

Nach einigen Tagen und Abenden ausgerüstet mit Taschenrechnern, Winkelmessern und Linealen , die Zeichnungen und Blöcke gefüllt mit Sinus und Cosinus-Funktionen stießen wir an die Grenzen unserer Rechenkünste. Schweren Herzens mussten wir eingestehen, "Maschine siegt über Mensch!"

Der Großrechner der TH-Aachen wurde eingesetzt, um in einem vertretbaren zeitlichen Rahmen belastbare Ergebnisse zu erhalten. Mit der 140 Seiten umfassenden Statik konnten wir endlich die konstruktive Arbeit vorantreiben und die Vision einer 100 Liegeplatzanlage zu Papier bringen!

64 t Gewicht standen am Ende der Stückliste und uns wurde klar, dass sich dieses Projekt nicht in einem Schritt realisieren ließe!

Der Bau der Steganlage
 

Im Januar 1983 wurde in einer tollen Aktion die Betontreppe gegossen; dabei konnte selbst Schneefall uns nicht von unserem Vorhaben abbringen. Als Krönung folgte die Treppenfete, die mangels einer Steganlage am Ufer stattfand und von der heute noch mit verklärten Gesichtsausdrücken berichtet wird.

Die Fertigung der Stegelemente wurde vorangetrieben und in einer optimalen Kombination zwischen Eigen- und Fremdfertigung unter Einsatz von Neu- und Schrottmaterial durchgeführt. "Es muss endlich was schwimmen!" ertönte es bei jeder Vorstandsitzung und 1984 war es endlich soweit. Das Bauamt Düren hatte am 10. Mai 1984 die Genehmigung zur Errichtung einer Steganlage erteilt.

Das ist nicht die Fähre sondern das erste Stegelement!

Drei Stegelemente, jedes 2 x 6 m groß, sollten als erster Bauabschnitt schwimmen. Hierbei mussten wir lernen, dass andere Stege auch Ankerseile ausgebracht hatten. Leider aber zu spät, wir hatten den Nachbarsteg des SSS schon 20 m in unsere Richtung verholt. Schlichtungstermine und Ankerseilprüfungen waren die Folge und es dauerte schon einige Zeit, bis sich die Emotionen wieder gelegt hatten.

Nachdem alle Zeichnungen geprüft waren konnten die Ecken unseres Stegs sowie die Einfahrt endgültig konstruiert und gefertigt werden, so das im Jahr 1985 die zweite Ausbaustufe, das s.g. Y, errichtet wurde.

Erstmalig waren die Ausmaße des Steges , eine Seite des Achtecks und das heutige Dreieck unseres Bauvorhabens zu erahnen. Wir hatten nun einen richtigen Bootssteg mit ca 24 Liegeplätze, Partyzelt, Bank! Wir fühlten uns dermaßen wohl, dass es der Hartnäckigkeit unseres Vorsitzenden bedurfte, nochmals die Ärmel hochzukrempeln und im April 1992 die endgültige Ausbaustufe zu realisieren, wieder begleitet durch Frau Holles Bettfüllung. Da schwamm nun ein riesiges Achteck,so wie wir es heute noch kennen. Die Begeisterung war grenzenlos!

Der Ausbau der Steganlage
 

Verfeinerungen wie Opti-, Surfbrettständer und ein professionelles Partyzelt erfolgten beinahe automatisch, aber allen fehlte noch ein großes Stück Komfort, die Toilette.

Da ergab es sich gut, dass der WSVER Schachtarbeiten am Seerandweg durchführte, in deren Windschatten wir Wasser, Abwasser und Strom bis zu unserem Steg verlegten. Windschatten hatten wir aber nur auf 50 % der Wegstrecke, der Rest wurde unter Ausnutzung der brachliegenden Arbeitskapazitäten unserer frühpensionierten Vereinskollegen von Hand ausgeschachtet. Zu Beginn des neues Jahrtausends war es soweit und es war vielfach zu hören: "Hurra wir haben eine eigene Toilette, der Klappspaten gehörte ab sofort der Vereinsgeschichte an!"

Fahrtensegeln
 

Neben dem Stegbau förderte unser Verein das Fahrtensegeln. Alle wesentlichen Reviere dieser Welt wurden bereist. Vereinsmitglieder und ihre Partner oder Freunde finden sich in immer wieder anderen Kombinationen zusammen, um unter professionell ausgebildeten Skippern die große weite Welt auf gecharterten Segelschiffen kennen zu lernen.

Die Ausbildung
 

Professionelle Ausbildung, das dritte Standbein unseres Vereins. Viele Mitglieder wurden über unser, man kann schon sagen internes Bildungswesen, aus- und weitergebildet, so dass&xnbsp; sie ohne sich und andere zu gefährden auf "große" Fahrt gehen können. Sportbootführerscheine jedweder Klasse, aber auch Funkerlizenzen wurden erfolgreich bestanden.

Jugendsegeln und Jugendarbeit
 

Dies ist seit 1996 integrierter Bestandteil der Vereinsarbeit und das Jugendsegeln ist zu einem wichtigen Punkt unseres Vereinslebens geworden. Hier werden nicht nur Kinder einseitig in Sachen Segeln unterrichtet, sondern es entwickeln sich generationenüberspannende Freundschaften zwischen den Helfern und&xnbsp; Kindern . Hierzu bietet unser Alltag heutzutage kaum noch Gelegenheit!

Ein Jugendboot wird in unserem Verein seit einigen Jahren vorgehalten, aber ohne die Bereitschaft vieler Mitglieder, Optis und Jollen zur Verfügung zu stellen,wäre das bunte Treiben am Beginn der Sommerferien nicht möglich. Ferner geben die Kollegen des Kraftwerks Heimbach dem Jugendsegeln die Möglichkeit in einer urromantischen Ecke des Rurtals ihre Zeltstadt aufzuschlagen und am Fuße des Rurseedamms unvergessliche Stunden mit Lagerfeuerromantik fern ab der elterlichen Kontrolle zu verbringen. Die ersten "Kinder" des Jugendsegelns sind heute als junge Erwachsene Mitglieder unseres Vereins und zeigen auch in einem hohen Maß ihre Verbundenheit.

Vereinsfeste und Vereinskultur
 

Unsere Vereinsfeste, z.B. Winterwanderung, Sommerfest, Absegeln und unser Seglerball sind nur die offiziellen Anlässe bei denen wir feiern, diskutieren und unsere seglerischen Fähigkeiten in hart aber fair geführten Regatten messen.

Doch auch gerade die von Vereinskollegen anlässlich von Bootstaufen oder Geburtstagen organisierte Feste und die spontanen unterjährigen Treffen unter Aufbietung sämtlicher Backschaftsreserven zählen zu den Highlights unseres Vereins und sind prägend für die gute Vereinskultur.

Aber auch Zeiten der Ruhe und Besinnung finden unsere Mitglieder in ihrem Hobby Segeln.

Pflege von Freundschaften
 

Die Pflege von Freundschaften zu anderen Segelvereinen gehörte auch schon früh zu unserer Vereinskultur. Die Betriebssportgemeinschaft Segeln des ungarischen Kraftwerks Dunamenti oder die RWE Kollegen der Nike Osnabrück wurden über viele Jahre besucht und die Gegenbesuche an unserem Steg in die bestehenden Feste integriert. Hierbei erforderten speziell die Besuche der ungarischen Freunde&xnbsp; jedes Mal eine&xnbsp; organisatorische Meisterleistung, um ein Maximum an Rahmenprogramm mit einem Minimum an Kosten in Einklang zu bringen. Ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Vereinskollegen wäre dies nie möglich gewesen.
Wichtig war auch der gegenseitige Kulturaustausch, der oftmals an seine sprachlichen Grenzen stieß. Wein, Wodka, gutes Essen und gemeinsame Gesänge waren dabei oftmals wichtiger als die schon fast zum Alibi gewordenen Segeleinheiten.

Und heute? Heute pflegen wir den Kontakt zu unseren direkten Nachbarn im Schwammenauler Becken und fiebern der jährlichen Dreistegeregatta entgegen.

Danksagung
 

25 Jahr Vereinsjubiläum ist eine gute Gelegenheit "Dank zu sagen"! Zunächst an die Mitglieder - mit der genialen Kombination der Eigenschaften lustig und fleißig, sportlich und fair, hartnäckig und verständnisvoll, hilfsbereit und großzügig, kurz gesagt : "EINE TOLLE SEEMANSCHAFT !!!!!!"

Vielen Dank auch an die Ehefrauen und Partner, die erst an unzähligen Samstagen auf ihre Männer verzichtet haben, um dann nahtlos mit zahlreich helfenden Händen unsere Vereinsfeste zu unterstützen.

Vielen Dank an die Gönner und Sponsoren! Ihre Zuwendungen haben unseren Verein in schwierigen Zeiten stets zum rechten Zeitpunkt erreicht!

An dieser Stelle ist unserem sehr verehrten Ehrenvorsitzenden, Herrn Frank Ledig, für sein außerordentliches Engagement zu danken, ohne dass der Verein nicht auf eine derartige Erfolgstory zurückblicken könnte.

Keiner hat wie er diesen Verein geprägt und seine Sprüche und Kampfrufe in die Vereinsgeschichte geschrieben:

"Heidi Deidi"

"Wir können alles machen, es darf nur nichts kosten!"

"Enes Mannes Rede ist keenes Mannes Rede, hören musste beede!"

Ich wünsche allen, die unter dem Stander der Segelfreunde Neurath segeln und die sich mit ihm verbunden fühlen, Gesundheit und allzeit glückliche Fahrt.

(Verfasser: Michael Loup ehemaliger 1. Vorsitzender)

bottom of page